Familienrecht
Unterhalt nach langer Ehedauer
Wesentlich ist dies für die Berechnung des Unterhalts. So wird
beispielsweise ein höheres fiktives Lohnniveau angenommen, wenn eine Ausbildung
wegen der Ehe und der Kinder abgebrochen werden musste. Daraus ergibt sich dann
ein höherer unbefristeter Unterhalt. Bei der Berechnung werden auch berufliche
Entwicklungsmöglichkeiten berücksichtigt.
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Ehevertrag: einseitige Änderung des Zugewinnausgleichs
Durch Eheverträge sollen Konsequenzen einer möglichen Trennung
vorab und abweichend von den gesetzlichen Vorgaben geregelt werden. Fehlt es an
einem Ehevertrag, gilt beispielsweise der Güterstand der Zugewinngemeinschaft.
Dies bedeutet, dass während der Ehezeit erworbenes Vermögen bei einer Trennung
geteilt werden muss. Allerdings sind Eheverträge stets einer richterlichen
Kontrolle zu unterziehen, um unangemessene Benachteiligungen eines Ehegatten
oder Beeinträchtigungen des Kindeswohls zu vermeiden. Die Entscheidungsfreiheit
der Ehegatten findet ihre Grenzen dort, wo eine offensichtlich einseitige und
durch die individuelle Gestaltung der ehelichen Lebensverhältnisse nicht mehr
gerechtfertigte Lastenverteilung entsteht. Das ist dann der Fall, wenn die
Lastenverteilung für den belasteten Ehegatten unzumutbar erscheint.
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Versicherung muss zahlen: Mutter darf Sohn in die Reha begleiten
Sprechen medizinische Gründe dafür, muss die Rentenversicherung die
Unterbringungskosten für ein Elternteil, das sein Kind in eine Reha-Maßnahme
begleitet, übernehmen. Das entschied jetzt das Sozialgericht Gießen (Beschluss
des Sozialgerichts Gießen vom 23.08.2012, AZ: S 4 R 284/11 ER).
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Personalausweis gehört nicht zum Bildungspaket
Jobcenter sind nicht verpflichtet, im Rahmen des Bildungspakets
die Kosten für einen Personalausweis zu übernehmen.
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Auf welche Schule - Eltern entscheiden über den Bildungsweg
Die Schulfrage trifft alle Eltern: Sie müssen sich Gedanken über
die schulische Laufbahn ihrer Kinder machen. Die Möglichkeiten reichen von
Hauptschulen über Gymnasien bis hin zu Gesamtschulen. Und auch nach der
Entscheidung der Eltern ist nicht sicher, ob sie den gewünschten Platz für ihr
Kind bekommen - mitunter gibt es sogar Losverfahren. Das Oberverwaltungsgericht
Sachsen-Anhalt (Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Sachsen-Anhalt vom 01.
Oktober 2012, AZ: 3 M 687/12) hat jetzt entschieden, dass die Eltern einen
gesetzlichen Anspruch haben, den Bildungsweg ihrer Kinder zu bestimmen. Wer
beispielsweise sein Kind auf eine Gesamtschule schicken will, muss auch bei
fehlenden Plätzen an einer bestimmten Schule ein Angebot für das gewünschte
Schulsystem erhalten. Man muss sich dann nicht auf einen anderen Schultyp
verweisen lassen.
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Erstmaliger Geburtseintrag für ein bereits 12 Jahre altes Kind
Wenn ein Kind geboren wird, müssen die Eltern dies dem Standesamt
mitteilen, in dessen Bezirk das Kind geboren wurde. Vor allem im Zusammenhang
mit Fragen, in welchem Staat ein Kind geboren wurde, ist diese Angabe wichtig.
Das gilt insbesondere dann, wenn es sich um Eltern mit Migrationshintergrund
handelt. Das Oberlandesgericht Hamm (Beschluss des Oberlandesgerichts Hamm vom
05. Juli 2012, AZ: I-15 W 26/12) hatte jetzt zu entscheiden, ob ein
bereits zwölf Jahre altes Kind in das deutsche Geburtsregister eingetragen
werden kann.
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Vorläufige Teilnahme der Kinder am Religionsunterricht entspricht
dem Kindeswohl
Das Oberlandesgericht Köln (Beschluss des Oberlandesgerichts Köln
vom 10. September 2012, AZ: 12 UF 108/12) stimmt der vorläufigen Teilnahme
zweier sechsjähriger, konfessionsloser Kinder am Religionsunterricht zu. Dies
entspreche dem Kindeswohl.
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Genetische Mutter ist nicht immer Mutter im rechtlichen Sinn
In Deutschland ist die Leihmutterschaft verboten. Mutter im
rechtlichen Sinne ist daher nur, wer das Kind auch geboren hat. Das
Verwaltungsgericht Berlin (Beschluss des Verwaltungsgerichts Berlin vom 5.
September 2012, AZ: VG 23 L 283.12) hatte einen Fall zu entscheiden, in
dem dieser Sachverhalt für die Staatsangehörigkeit des Kindes ausschlaggebend
war.
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Aufhebung des gemeinsamen Sorgerechts nur wenn Kindeswohl
gefährdet ist
Einen solchen Fall hatte das Oberlandesgericht Frankfurt
(Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt vom 16. Dezember 2011, AZ: 4 UF 257/11)
zu entscheiden. Die geschiedenen Eltern teilten sich das Sorgerecht für das
gemeinsame Kind. De facto entschied die Mutter, bei der das Kind lebt. Eine
sachliche Verständigung zwischen den Eltern über die Belange des Kindes war
jedoch nicht möglich. Die beiden Elternteile sprachen nicht miteinander, eine
Kommunikation erfolgte nur über Handzettel und SMS und war von gegenseitigen
Vorhaltungen geprägt. Nachdem es im Sommer 2010 zu mehreren Vorfällen gekommen
war, bei denen der Vater in Gegenwart des Kindes alkoholisiert in tätliche
Auseinandersetzungen geraten war, beantragte die Mutter eine Übertragung der
Alleinsorge. Gegen die Entscheidung des Amtsgerichts, dem zuzustimmen, legte der
Vater Beschwerde ein.
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Haager Kindesentführungsübereinkommen kann eine Kindesentführung schnell beenden
In dem Fall, den jetzt das Oberlandesgericht (OLG) Celle zu
entscheiden hatte (Entscheidung des Oberlandesgerichts Celle vom 03. Juli 2012
(AZ: 18 UF 171/11), ging es um eine Familie, die in den USA gelebt hatte. Im
Sommer 2010 machten Mutter und Tochter eine Urlaubsreise nach Deutschland. Die
Mutter weigerte sich, mit der Tochter in die Vereinigten Staaten zurückzukehren.
Als der Vater daraufhin in Deutschland ein Gerichtsverfahren einleitete,
verpflichtete sie sich, das Kind spätestens zu Beginn des Jahres 2012 in die USA
zurückzubringen. Das tat sie jedoch nicht.
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