Familienrecht
Umgangsrecht der Großeltern muss konkret festgelegt werden
(red/dpa). Großeltern haben grundsätzlich ein Umgangsrecht mit
ihren Enkeln. Können sich die getrennt lebenden Eltern und die beiden
Großelternpaare nicht einvernehmlich auf eine Zeitverteilung einigen, muss dies
das Gericht entscheiden und konkret festlegen. Hierfür ist eine genaue und
erschöpfende Bestimmung über Art, Ort und Zeit des Umgangs erforderlich.
Mehr...
Umgangsrecht: Kindeswohlgefährdung durch verbale Angriffe auf
den anderen Elternteil
(red/dpa). Untergräbt der umgangsberechtigte Elternteil die
Autorität des anderen gegenüber den Kindern durch Herabsetzungen und
Misstrauensbekundungen, gefährdet er damit das Kindeswohl. Die Folge kann sein,
dass er nur noch begleiteten Umgang mit seinen Kindern haben darf.
Mehr...
Kindesunterhalt: Schätzung der Höhe des erzielbaren Einkommens
(red/dpa). Minderjährige Kinder haben gegenüber ihren Eltern
Anspruch auf Kindesunterhalt. Dieser Pflicht können sich die Eltern nicht
dadurch entziehen, dass sie erwerbslos sind und sich nicht um eine Arbeit
bemühen. In solchen Fällen kann das Gericht ein fiktives Einkommen schätzen. Ein
gesunder arbeitsfähiger Vater mittleren Alters ohne formelle Berufsqualifikation
könnte etwa als Bauhelfer arbeiten. Demnach kann ein erzielbares Nettoeinkommen
von rund 1.280 Euro zugrunde gelegt werden, so das Oberlandesgericht Celle in
einer Entscheidung vom 22. August 2014 (AZ: 10 UF 180/14).
Mehr...
Begleitperson darf bei gerichtlich angeordneter psychologischer
Begutachtung anwesend sein
(red/dpa). Bei Familienrechtsstreitigkeiten kann die Einholung
eines psychologischen Gutachtens durch einen Sachverständigen angeordnet werden.
Beispielsweise, wenn ein Elternteil dem anderen die Fähigkeit zum
ordnungsgemäßen Umgang mit dem Kind abspricht und das Kindeswohl gefährdet
sieht. Allerdings hat der Betroffene dann das Recht, sich bei dem Gespräch mit
dem Sachverständigen begleiten zu lassen. Andernfalls könne er mögliche Fehler
in der Dokumentation des Gesprächsverlaufs nicht nachweisen, so das
Oberlandesgericht Hamm am 2. Februar 2015 (AZ: 14 UF 135/14).
Mehr...
Mutter verzichtet auf Unterhalt für ihr Kind - Sohn hat
rückwirkend keinen Anspruch auf Unterhalt
(dpa). Verlangt die Mutter keine Unterhaltszahlungen vom
biologischen Vater ihres Kindes, so hat diese Entscheidung auch Auswirkungen auf
die Ansprüche des Kindes: Fordert dieses später rückwirkend Unterhaltszahlungen,
kann der Unterhaltsanspruch für die Vergangenheit erloschen sein.
Mehr...
Gemeinsame Schulden aus der Ehezeit werden geteilt
(dpa). Ein Klassiker im Familienrecht: Streit darüber, wie die
Schulden aufzuteilen sind, die während der gemeinsamen Ehezeit aufgelaufen sind.
Der Gesetzgeber regelt es salomonisch: Sie werden geteilt, sofern nichts anderes
vereinbart wurde. An Letzterem scheiden sich aber oft die Geister.
Mehr...
Verpflichtung zur Begleichung der Arztkosten des Kindes
(dpa). Immer wieder streiten sich getrennte oder geschiedene
Eltern über Behandlungskosten der Kinder, sofern diese nicht die Krankenkasse
übernimmt. Auch wenn kein so genannter Sonderbedarf vorliegt, kann der
Zahlungspflichtige verpflichtet sein, die Kosten zu übernehmen.
Mehr...
Berufsvorbereitende Maßnahme zählt nicht zur Schulausbildung
dpa). Nimmt ein volljähriges, bei einem Elternteil lebendes Kind
an einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme teil, so ist der andere
Elternteil deswegen nicht immer zu höheren Unterhaltszahlungen verpflichtet. Das
gilt nur dann, wenn die Maßnahme der Vorbereitung auf einen Schulabschluss
dient. Anderenfalls ändert sich für den Unterhaltspflichtigen nichts, so das
Oberlandesgericht Hamm in einer Entscheidung 03. Dezember 2014 (AZ 2 WF 144/14).
Mehr...
Eltern entscheiden über Schwangerschaftsabbruch von
minderjähriger Tochter - Wohl der Schwangeren entscheidend
(red/dpa). Möchte eine minderjährige junge Frau ihre
Schwangerschaft abbrechen, müssen die Sorgeberechtigten - in der Regel die
Eltern - zustimmen. Verweigern sie die Zustimmung ohne Rücksicht auf das Wohl
der Schwangeren, kann die Entscheidungsbefugnis unter Umständen auf eine andere
Person, etwa einen Ergänzungspfleger, übertragen werden.
Mehr...
Gemeinsames Sorgerecht: Hauptbetreuungsperson entscheidet über
Beschneidung
(red/dpa). Auch wenn getrennt lebende Eltern das gemeinsame
Sorgerecht für die Kinder haben, kann es sein, dass bei Uneinigkeit ein
Elternteil allein entscheiden darf. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn es
sich um eine tiefgreifende, nicht umkehrbare Entscheidung handelt.
Mehr...
◄
Entscheidungen zu anderen Rechtsgebieten
|