Beitrag zur Verkehrssicherheit oder staatliche Geldbeschaffungsmaßnahme – beim Thema Geschwindigkeitsmessung gehen die Meinungen auseinander.
Einerseits wird argumentiert, überhöhte Geschwindigkeit sei die hauptsächliche Unfallursache. Deshalb seien Radarmessungen ein unverzichtbares Mittel, die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten. Empfindliche Geldbußen und Fahrverbote werden deshalb als unverzichtbare Maßnahmen gesehen, den autofahrenden Bürger zu vorschriftsmäßigem Verhalten zu erziehen. Um dem Einwand zu begegnen, es ginge nur ums Geld, behaupten die Befürworter hoher Polizeipräsenz im Straßenverkehr, Geschwindigkeitskontrollen führe man nur an Unfallschwerpunkten durch.
Kritiker sehen das anders: Sie verweisen z. B. auf die kilometerlange und schnurgerade verlaufende Landstraße ohne jede Einmündung oder sonstige Gefahrenstelle, auf der die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 70 km/h begrenzt sei, ohne daß es hierfür eine Notwendigkeit gäbe. Und genau dort würde geblitzt. Das sei die moderne Form der Wegelagerei. Schließlich finde man Geschwindigkeitskontrollen gerade an Stellen, wo die der Verkehrslage angepaßte Geschwindigkeit deutlich über der liege, die ein Verkehrsschild erlaube.
SPIEGEL ONLINE verweist im Beitrag vom 23.02.2012 auf eine Untersuchung, die Karl-Friedrich Voss, Vorstandsmitglied des Bundesverbands Niedergelassener Verkehrspsychologen (BNV) und Mitglied der Fachgruppe Verkehrspsychologie der deutschen Gesellschaft für Psychologie, durchgeführt hat. Voss habe untersucht, welche Gruppe von Autofahrern am meisten geblitzt werde und welche die meisten Unfälle verursache. Sein Fazit sei eindeutig: „Radarkontrollen führen, so wie sie aktuell durchgeführt werden, nicht zu einer Verminderung des Unfallrisikos.“ Das lässt die Frage naheliegend erscheinen, ob hier nur abkassiert werden soll.
Egal, ob Sie eine rigorose staatliche Überwachung im Straßenverkehr befürworten oder ob Sie die „Blitzerei“ mit kritischer Skepsis sehen: Hier finden Sie einen Bußgeldrechner, der Ihnen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen und anderen Übertretungungen sagt, was es jeweils kostet und ob ein Fahrverbot fällig ist.
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